Josef Albers
Violinschlüssel G-6
1935
Gouache auf Papier
38 x 25,9 cm
Busch-Reisinger Museum
Cambridge (Mass.)

Am bekanntesten aus dem malerischen Werk von Josef Albers (19.3.1888 - 25.3.1976) ist seine experimentelle Serie "Huldigung an das Quadrat" geworden, mit der er von 1949 an in einer in der Malerei ungewöhnlich, eher an Naturwissenschaften erinnernden Versuchsanordnung die Wirkung der Farben untereinander und auf den Betrachter untersuchte.
Dergebürtige Westfale hatte bereits eine Ausbildung und Tätigkeit als Volksschullehrer hinter sich, als er im Alter von 20 Jahren bei einer Reise nach München die Kunst für sich entdeckte. Er begann mit figürlichen Zeichnungen, wandte sich dann geometrischen und abstrakten Formen zu, machte Glasassemblagen und Fotografien. 1923 wurde er ans Bauhaus berufen, 1933 emigrierte er in die USA, wo seine "Quadrat"-Serie entstand.
Noch im letzten Jahr am Bauhaus entwickelte Albers eine Violinschlüssel-Serie, mit der er ähnliche Ziele verfolgte wie mit der "Quadrat"-Folge: Innerhalb des immer gleichen Motivs wechselte er die Farben der Flächen und Formen. Der Künstler wollte damit zum vergleichenden Farbsehen herausfordern, auf die unterschiedliche Wirkung der Farben aufmerksam machen.