Hans Baluschek
Berliner Rummelplatz
1914
Öl auf Leinwand
150 x 100 cm
Bröhan Museum, Berlin

Der aus Breslau stammende Hans Baluschek ( 9.5.1870 - 27.9.1935), der vor 65 Jahren in Berlin starb, war vor allem ein Maler des Berliner Vorstadtmilieus. In seinen Bildern schilderte er in überwiegend dunklen Farben die bescheidenen Vergrnügen der Arbeiter und Kleinbürger, die in diesen Randbezirken der großen Stadt lebten: wie sie sich an einem Sommertag auf dem Tempelhofer Feld ergingen, in der Sonne saßen oder Kinderwagen schoben, in den verbreiteten Laubenkolonien ihre Feste feierten oder, wie hier, die glitzernde, von bunten Lichtern erhellte Scheinwelt eines Rummelplatzes genossen.
In diesen Bildern von den Vergnügungen der kleinen Leute ist nur wenig von Sozialkritik zu erkennen, die in Baluscheks grafischen Folgen wie seinem "Berliner Bilderbuch" oder "Opfer" deutlich anklingt. Der Künstler war des weiteren an den Erscheinungen der modernen Zeit wie den Eisenbahnen oder der Maschinenwelt interessiert. So hat er Bilder mit Titeln wie "Das Innere des Eisenwalzwerks Hahn bei Duisburg", "Im Prüffeld" oder "Fräsmaschinen bei Nutenschneiden" gemalt. Nicht nur mit den Themen, sondern auch mit seiner Malweise folgte er Traditionen des 19. Jahrhunderts.