Andrea Belag
Luna
1999
Öl auf Leinwand
182 x 168 cm
Galerie Holtmann, Köln

Immer wieder haben sich im 20. Jahrhundert Wellen von figurativer und gegenstandsloser Malerei abgelöst, zwischen die sich noch die auf kargste Äußerungen reduzierte Concept Art oder Minimal Art schoben. Mitte der neunziger Jahre entstand in den Vereinigten Staaten und Europa eine neue Form abstrakter Kunst, die konstruktivistische Ansprüche zu erheben schien, gleichzeitig jedoch expressiv farbig auftrat.
Die in New York als Tochter deutscher Emigranten geborene Malerin Andrea Belag (21.11.1951) trennte sich Mitte der neunziger Jahre von allen gegenständlichen Bezügen in ihren Bildern zugunsten eines neuen, reinen Systems von horizontalen und vertikalen Streifen in leuchtenden Farben, die eine außerordentlich starke emotionale Wirkung haben. Sie hat ihre Arbeiten zwar von allen figürlichen Beziehungen zu ihrer Umwelt bereinigt, doch nicht von den Erfahrungen der urbanen Landschaft, in der sie in Lower Manhattan lebt. Die Streifen können für vieles stehen: für Ausblicke aus Fenstern, für Treppen oder Horizontlinien, für Häuser- und Stadtansichten. Andrea Belags Arbeiten sind streng, jedoch von Erfahrungen und von gelebtem Leben erfüllt.