Tina Blau-Lang
In der Krieau im Prater
1882
Öl auf Leinwand
107 x 85 cm
Historisches Museum
Wien

Als "protoimpressionistisch" ist die Malweise der Wiener Malerin Tina Blau-Lang (1845 - 1916) bezeichnet worden.
Schon mit 15 Jahren bekam die Künstlerin ersten Zeichenunterricht beim Landschaftsmaler August Schäfer, dann bei einem Porträtisten und von 1869 bis 1873 in der Privatschule Wilhelm Lindenschmits in München. Ein Kunststudium an der Akademie war nicht möglich, da Frauen in dieser Zeit nicht zugelassen waren. Im Anschluss an die Ausbildung unternahm die Malerin Studienreisen nach Holland, Venedig, Rom und Paris und stellte 1882 ein Bild mit dem Titel "Frühling im Prater" im Pariser Salon aus. Nach ihrer Heirat mit dem Maler Heinrich Lang zog die Künstlerin nach München.
Blau-Lang hatte alle Möglichkeiten des Kunststudiums ausgeschöpft, die einer Frau damals zur Verfügung standen. Später engagierte sie sich selbst für die Ausbildung von Künstlerinnen. Sie wurde Leiterin des Landschafts- und Stillleben-Kurses an der Schule des Münchner Künstlerinnenvereins und gründete in Wien eine Kunstschule für Frauen und Mädchen, an der sie auch unterrichtete.
In ihrer eigenen Malerei waren Farben und Licht bestimmend: Mit ihrer skizzenhaft lockeren, oft "fleckigen" Technik kam sie dem Impressionismus nahe.