Eugène Boudin
Der Strand von Trouville
1864
Öl auf Leinwand
26 x 48 cm
Musée d'Orsay, Paris

Der französische Maler Eugène Boudin (13.7.1824 - 8.8.1898) stand, auch wenn er seine Hauptwerke in der Epoche des Impressionismus schuf, ganz in der Tradition Camille Corots.
Boudins Welt war die der eleganten Modebäder in der Normandie - er wurde in Honfleur geboren und starb in Deauville -, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts populär wurden. die Badeorte verdankten diese Beliebtheit nicht zuletzt den Malern, die ein Vergnügen dabei empfanden, die bunt gekleidete - das Entkleiden kam erst viel später in Mode - Menge beim Besteigen und Verlassen der Boote und bei dem Versuch zu malen, sich am Strand weitgehend vor Sonne und Seewind zu schützen. Auch die britische Königin Viktoria hat 1863 Trouville besucht und Boudin versäumte es nicht, dieses Ereignis festzuhalten.
Seine meist kleinformatigen Bilder haben die Frische von Skizzen und sind doch von großer Lebensnähe. Man kann bei diesem Bildchen das Salz schmecken und den Wind auf der Haut spüren, der die aufwendigen Kleider der Damen in Bewegung bringt. Die meisten sitzen auf Stühlen, um das Spektakel, das das Meer ständig bietet, aus der Nähe zu beobachten.