Gustave Courbet
Treffpunkt der Rehböcke
an der Quelle
von Plaisir-Fontaine
1866
Öl auf Leinwand
174 x 209 cm
Musée d'Orsay, Paris
Gustave Courbet (15.6.1819 - 31.12.1877) gilt als der Maler, der
wie kein anderer jemals der Natur verbunden war.
Während seiner Schulzeit besuchte der aus einer wohlhabenden
Bauernfamilie stammende Junge zwar eine Zeichenschule, blieb
jedoch weitgehend Autodidakt. Der Malerei wandte er sich im
Verlauf seines Jurastudiums in Paris zu.
Vielleicht ermöglichte ihm seine fehlende akademische
Ausbildung, die Natur so unmittelbar fühlen und wiedergeben
zu können. Als Courbet nach einer längeren Haft aus
politischen Gründen als 50-Jähriger das Gefängnis
verließ, rief er aus, er wolle "die Erde der Felder mit den
Fäusten packen, sie beriechen, küssen und
beißen...und die Natur in sich hineinfressen, sie
verschlingen".
Die Naturbesessenheit, die aus diesen Worten spricht, ist auch im
abgebildeten Werk zu spüren. Er hat das später viel
strapazierte, von Gefühlsseligkeit belastete Thema der Rehe
im Wald als unverfälschtes Naturerleben dargestellt, ohne es
zu romanisieren. Das großformatige Bild erregte 1866 im
Pariser Salon bereits Bewunderung.