Robert Delaunay
Kreisformen.
Sonne und Mond
1912/13
Öl auf Leinwand
64 x 100 cm
Stedelijk Museum,
Amsterdam

Eines Tages, um das Jahr 1913 , gelangte ich an das eigentliche Kernproblem der Malerei. Ich gelangte an die eigentliche Technik der Farbe....Damals habe ich das Experiment des Disque simultané, der Simultanscheibe gamacht,
schrieb Robert Delaunay (12.4.1885 - 25.10.1941) in seinen Erinnerungen.
Dieser Disque, diese Scheibe, bestand aus kontrastierenden, kreisförmig gesetzten Farben, Rot und Blau im Zentrum, einander gegenübergestellt. Delaunay nannte das Bild wegen der außerordentlichen, für den Betrachter damals ungewohnten Wirkung den "Faustschlag". Eine breite Öffentlichkeit bekam diese frühe Arbeit der abstrakten Kunst erst bei einer Ausstellung 1922 zu sehen.
Für Delaunay, der in den Jahren zuvor seine Eiffeltürme und Pariser Straßenansichten gemalt hatte, war diese erste Scheibe die Grundlage seiner weiteren Arbeit. Im April 1913 mietete er mit seiner Frau Sonia ein Haus in Louvenciennes, wo sie bis zum November blieben. Hier entstand die Serie der "Kreisformen: Sonnen und Monde". Draußen auf dem Lande, berichtete Sonia Delaunay, konnte der Maler sich in Ruhe mit der Wirkung des Lichts von Sonne und Mond befassen.