Domenico Fetti
Das Gleichnis
vom verlorenen Groschen
1618 - 22
Öl auf Holz
55 x 44 cm
Staatliche Kunstsammlun-
gen, Galerie Alte Meister,
Dresden

Zu den bekanntesten Bildern Domenico Fettis (um 1589 - 16.4.1623) gehören die Parabeln, von denen die Galerie Alte Meister in Dresden die größte Serie besitzt.
Fetti stammte aus Rom, wo er auch seine Ausbildung erhielt. Um 1611 arbeitete er für die Gonzagas und war von 1613 an Hofmaler in Mantua. 1621 wurde er nach Venedig berufen, starb jedoch bereits 18 Monate später.
Sicher hätte er wegen seines Talents, das eine Brücke bildete zwischen den großten venezianischen Malern des 16. Jahrhunderts und dem Zeitalter Francesco Guardis, eine glänzende Laufbahn in Venedig erlebt. Die wenigen Werke, die er in der ihm vergönnten Zeit schuf, sind eindrucksvoll und in ihrer Malerei kostbar. Seine Parabeln oder Gleichnisse, in denen er biblische Berichte mit den Hell-Dunkel-Effekten Caravaggios in anschauliche Genreszenen umsetzte, waren in seiner Zeit absolut neuartig.
Mit einer Öllampe sucht hier eine Frau wahrscheinlich in einem Kellergewölbe mit dürftigem Hausrat nach der verlorenen Münze. Der Schatten steigert die alltägliche Szene ins Monumentale. Mit großem Können sind die verschiedneen Gelb- und Ockertöne mit dem Rot der Bluse der Frau kombiniert. Vor allem der Umgang mit Farben machte Fettis Talent aus.