Thomas Gainsborough
Seelandschaft
um 1781
Öl auf Leinwand
102,2 x 127,9 cm
National Gallery of Art,
Washington D.C.

Geradezu sprichwörtlich sind die Porträts des englischen Malers Thomas Gainsborough (get. 14.5.1727 - 2.8.1788) geworden. Sein Hauptwerk besteht aus Bildnissen des ländlichen und städtischen englischen Adels. Die Leidenschaft des Malers galt allerdings den Landschaften. Er war realistisch genug einzusehen, dass Landschaften zu seiner Zeit als minderwertiges Genre angesehen und wenig gefragt waren.
Seine Porträtmodelle malte er meist vor einer Landschaft, die im Atelier entstand. Er hatte in seinem Arbeitsraum sogar aus Sand, Kork, Moos und anderen Bestandteilen eine Miniatur-"Modell-Landschaft" geschaffen. Die Ausmalung nahm Gainsborough allerdings mit Hilfe von Zeichnungen oder Ölskizzen vor, die er vor der Natur anfertigte.
1774 ließ sich Gainsborough mit seiner Familie in London nieder, wo er nach drei schweren Jahren von einigen Mitgliedern des königlichen Hofes protegiert wurde. Finanziell nun unabhängig, konnte er sich 1780 der Landschaftsmalerei zuwenden. 1781 entstanden Seestücke wie dieses Bild vom aufgewühlten Meer und der harten Arbeit der Fischer, das sich von den eleganten Porträts stark unterscheidet.