Paul Gauguin
Gelbe Heuschober
1889
Öl auf Leinwand
73,5 x 92,5 cm
Musee d'Orsay, Paris
Nach dem Desaster seiner Zusammenarbeit mit Vincent van Gogh im
südfranzösischen Arles, die im Dezember 1888 zerbrach
(siehe 28.12.), beschloß Paul Gauguin (7.6.1848 - 8.3.1903)
wieder nach Pont-Aven in der Bretagne zu fahren. er suchte die
Gesellschaft anderer Malerfreunde, die er in Jacob Meyer de Haan
und Paul Serusier fand. Zur Weltausstellung des Jahres 1889 war
Gauguin wieder in Paris, kehrte jedoch nach deren Ende in die
Bretagne zurück, nach Pont-Aven zunächst und dann in
den kleinen Hafen von Le Pouldu. Diese Ortsnamen sind durch ihn
und seine Freunde, die in Gauguin ihren Wortführer sahen,
bekannt geworden.
Die Maler malten Porträts der Bewohner jener Region, der
Frauen und Mädchen in ihren Trachten, schilderten die
Landschaft und die Landarbeit. Gauguin liebte die Bretagne, so
lange sie ihm neue, anregende Themen bot. Hatten diese sich
erschöpft, zog es ihn nach Paris zurück.
In seinen Bretagne-Bildern wie diesem beginnt sich bereits die
flächige Malweise abzuzeichnen, die vor allem seine
späteren Südsee-Werke auszeichnete und ihn berühmt
machte. Die Figuren, der Heuhaufen, die Landschaftselemente im
Vordergrund fügen sich aus einzelnen, zum Teil konturierten
Farbflächen zusammen.