Alberto Giacometti
Selbstbildnis
1921
Öl auf Leinwand
82,5 x 72 cm
Kunsthaus Zürich

Vor 100 Jahren wurde in Stampa in der Schweiz Alberto Giacometti (10.10.1901 - 12.1.1966) geboren, einer der größten Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Seine gleichsam entmaterialisierten, nur noch auf einen Schatten reduzierten Figuren sind in den bedeutendsten Museen der Welt anzutreffen. Im gleichen Stil hat er auf Essentielles beschränkte Bilder - Porträts vor allem - und Zeichnungen hinterlassen.
Das Selbstbildnis aus dem Jahr 1921 schuf er als 21.Jähriger im Haus seiner Eltern. Für den Sohn des Malers Giovanni Ciacometti und Neffen des Malers Augusto Giacometti war es selbstverständlich, dass er schon sehr früh zu zeichnen und malen begann. Früh fing er auch an, sich mit den verschiedenen Stilrichtungen seiner Zeit auseinander zu setzen.
Dieses Porträt in gedämpften, aber vielfältigen Farbabstufungen, das einen noch unsicheren jungen Mann zeigt, verrät den Einfluss des Vaters und des Schweizer Malers Cuno Amiet, der Albertos Pate war. Beide vertraten einen an Paul Gauguin orientierten Postimpressionismus. Später verbannte Alberto die Farbe aus seinen Bildern und beschränkte sich auf Grau, Schwarz und Weiß als Ausdruck menschlicher Isolierung.