Karl Otto Götz
Bild vom September 53/3
1953
Mischtechnik auf Leinwand
100 x 120 cm
Sammlung Ströher

Durch psychischen Automatismus und Paroxysmus das Wunder beim Schopfe packen!" So hat Karl Otto Götz (22.2.1914) den Malprozess beschrieben, in dem seine Bilder entstanden, die sowohl vom Surrealismus wie vom amerikanischen Actionpainting beeinflusst sind.
Götz hatte von 1931 bis 1934 an der Aachener Kunstgewerbeschule studiert. Von 1936 bis 1938 leistete er Miliärdienst und wurde 1939 zur Wehrmacht einberufen, wo er bis 1945 diente. Nach seiner Entlassung aus dem Militär begann der aus Aachen stammende Künstler seine eigene Vorstellung zu verwirklichen. Er schloss seine surrealistische Phase ab, die in den dreißiger Jahren bis in die frühen Vierziger seine Arbeit geprägt hatte. Er konzentrierte sich darauf, "die Regenln seiner Grammatik selbst zu fromulieren", wie der Kunsthistoriker Will Grohmann schrieb.
Götz entwickelte eine schnelle, spontane Malweise. Er lie� Farbe auf die Leinwand tropfen, verteilte und vermischte sie in kürzester Zeit mit einem Gummirakel. Er fügte neue Farbe hinzu und entfernte sie an anderer Stelle. Schlieren und Farbbahnen entstanden so auf der Leinwand wobei der Künstler stets das Risiko des Scheiterns einkalkulierte.