Anton Graff
Selbstbildnis des Malers
mit 58 Jahren
1794
Öl auf Leinwand
168 x 105 cm
Staatliche Kunstsammlun-
gen, Galerie alte Meister,
Dresden
Ein kluger, sympathischer, auch selbstbewusster Mann blickt, sich
von der Staffelei abwendend, den Betrachter an. Es erstaunt
nicht, dass die Großen seiner Zeit sich nur zu gern von ihm
malen ließen.
Anton Graff (18.11.1736 - 22.6.1811), der vor 265 Jahren in
Winterthur geboren wurde, war einer der bedeutendsten
Bildnismaler seiner Zeit. Mit seinen Porträts hat er der
Nachwelt eine Chronik der wichtigsten Geister und
Persönlichkeiten unter seinen Zeitgenossen hinterlassen. Zu
den Porträtierten gehörten der Dichter Johann Gottfried
Herder. Graff lernte in Augsburg, arbeitete in Ansbach,
München, Regensburg und Zürich, bevor er 1766 als
Hofmaler und als Professor der Kunstakademie nach Dresden berufen
wurde, wo er auch starb.
Mit diesem Selbstbildnis demonstriert er sein Können. Als
sich von der Leinwand ab- und dem Betrachter zuwendender Maler
hat er eine komplizierte Haltung eingenommen, die dem Körper
verschiedene Wendungen abnötigt. Die Grau- und
Schwarztöne, die in diesem Bild vorherrschen, hat er reich
mit Nuancen, Licht und Wärme ausgestattet.